Der gesunde Klimamensch

Klima und Gesundheit – Wie passt das zusammen?

Ernährt sich regional, saisonal, bio (fleischarm oder sogar vegan)

Gesund: Regionales und saisonales Obst und Gemüse sind frisch und haben daher keine Nährstoffe durch Konservierung oder Lagerung verloren. Wer sich mehr mit dem Thema beschäftigt, findet schnell heraus, wie vielseitig die regionale Kost sein kann und wie viel “Superfood” sogar direkt vor der Haustür wächst.

Vegane Ernährung verringert das Krebsrisiko (IARC, 2015), übermäßiger Fleischkonsum ist Hauptrisikofaktor für viele chronische Zivilisationskrankheiten (Englert, 2016, S. 107). Vegane Kost enthält gesündere Fette, mehr Ballaststoffe und verringert das Risiko für Fettleibigkeit (Clarys et al., 2014, S. 1327). Fleischkonsum aus Massentierhaltung kann Antibiotikaresistenzen und die Aufnahme von Stresshormonen zur Folge haben (Stoll-Kleemann, 2014).

Klimafreundlich: weniger Transport und weniger Tierhaltung spart CO2-Emissionen ein (Stoll-Kleemann, 2014; Cowspiracy Facts). Die Biodiversität kann durch vegane Ernährung gefördert und Wasserverschmutzung entgegen gewirkt werden (Stoll-Kleemann, 2014). Saisonale Ernährung spart z.B. die Kühlung von gelagertem Obst und Gemüse.

Bewegt sich viel, fährt Fahrrad und geht zu Fuß, am besten barfuß

Gesund: Bewegung hält fit und ist gut für das Herzkreislaufsystem. Mit dem Fahrrad am Autoverkehr vorbei fahren, wenn mal wieder Stau in der Stadt ist, schont die Nerven und lässt Freude aufkommen. Besonders gesund für Haut und Muskeln ist Barfußgehen.

Klimafreundlich: Autofrei spart CO2-Emissionen (Deutschland, W. W. F., 2009). Außerdem werden Ressourcen für die PKW-Herstellung und Entsorgung gespart. Es gibt viel weniger Gummiabrieb durch die Reifen. Gar kein Mikroplastik entsteht beim Barfußgehen.

Macht Urlaub zu Hause oder in der Nähe, keine Flugreisen und Kreuzfahrten

Gesund: Sind Flugreisen überhaupt gesundheitlich unbedenklich? Trockene, O2-arme Luft, Druckausgleich… Wenn Schwangeren und kleinen Kindern von Flugreisen abgeraten wird, können wir uns überlegen, ob wir uns das selber überhaupt zumuten wollen. (Barben, 2010)

Klimafreundlich: Vermeidung von Flugreisen spart enorm viel CO2 ein (Deutschland W.W.F., 2009).

Haushaltet ressourcenschonend und energiesparend

Gesund: Ausgeschaltete elektrische Geräte strahlen nicht.

Klimafreundlich: elektrische Geräte beim Verlassen des Raumes oder vorm Schlafengehen auszuschalten, spart Strom und schont somit die Umwelt.

Baut eigenes Obst und Gemüse an

Gesund: pestizid- und herbizidfrei.

Klimafreundlich: keine Transportwege, keine Verpackung, pestizid- und herbizidfrei

Repariert und macht viel selber, konsumiert weniger

Gesund: Man lernt dazu und gewinnt durch neue Fähigkeiten auch an Selbstbewusstsein.

Klimafreundlich: Es muss weniger produziert werden.

Verbraucht wenig Wohnraum (z.B WG/Tiny House/kleine Wohnung)

Gesund: Warum nicht z.B. in einer WG wohnen und Wohnräume wie Küche, Bad und Wohnzimmer teilen? Das entlastet finanziell und kann die soziale Gesundheit fördern. Gerade zu Corona-Zeiten… Zudem wird das Gehirn gefordert, wenn wir uns jeden Tag auf andere einstellen müssen. Das kann natürlich auch anstrengend sein, weswegen jede*r seine*n eigenen Rückzugsort im eigenen Zimmer behalten sollte.

Klimafreundlich: weniger Flächenversiegelung, weniger Neubau nötig.

Benutzt ökologische Seifen, Wasch- und Putzmittel und nutzt Wasser sparsam

Gesund: Hautgesundheit (Adler, 2016)

Klimafreundlich: keine Schadstoffe und Mikroplastik ins Grundwasser.

Hat Spaß an Klimaschutz

Gesund: Ehrenamtliches Engagement macht zufriedener.

Klimafreundlich: Wer Freude daran hat, der engagiert sich mehr. Und das ist wiederum besser fürs Klima.

Achtet auf die Gesundheit derer, die unter unserem Ressourcenverbrauch leiden!

Gesund: Kinder wachsen nicht mehr neben Kohlekraftwerken oder Ölraffinerien auf.

Klimafreundlich: keine Schadstoffe mehr in Luft, Wasser und Boden!

Literatur:

Adler, Y. (2016). Hautnah. Droemer Verlag. München.

Clarys, P., Deliens, T., Huybrechts, I., Deriemaeker, P., Vanaelst, B., De Keyzer, W., … & Mullie, P. (2014). Comparison of nutritional quality of the vegan, vegetarian, semi-vegetarian, pesco-vegetarian and omnivorous diet. Nutrients, 6(3), 1318-1332.

Cowspiracy Facts

Deutschland, W. W. F. (2009). Der touristische Klima-Fußabdruck. WWF Deutschland, Frankfurt am Main.

Englert, H. (2016). Vegane Ernährung (Vol. 4402). UTB.

IARC (2015). Monographs evaluate consumption of red meat and processed meat. online: https://www.iarc.fr/wp-content/uploads/2018/07/pr240_E.pdf. Zugriff am 09.02.2002.

Stoll-Kleemann, S. (2014). Fleischkonsum im 21. Jahrhundert‐ein Thema für die humanökologische Forschung. GAIA-Ecological Perspectives for Science and Society, 23(4), 366-368.

Barben, J. (2010).  Wann darf ein Neugeborenes mit dem Flugzeug reisen? Schweizer Med Forum, 2010;10(9):166–168. online: https://medicalforum.ch/journalfile/view/article/ezm_smf/de/smf.2010.07109/5b80634249cde6d858d1121a0e3bea76c1823835/smf_2010_07109.pdf/rsrc/jf. Zugriff am 22.10.2020