Im Ammerland wird nachhaltig und ressourcenschonend saniert und gebaut – gut für’s Klima und die eigene Lebensqualität.
Warum?
Die Herstellung von Baustoffen verbraucht sehr viele Ressourcen und Energie. Dies trägt wesentlich zum Klimawandel bei. Dabei ist ein Neubau nicht immer die energetisch sinnvollere Lösung. Auch das richtige Sanieren bestehender Bauten kann den Energieverbrauch deutlich senken. Darüber hinaus haben alternative Formen des Zusammenlebens positive Auswirkungen auf soziale, gesundheitliche und ökologische Entwicklungen und stärken dadurch auch die Widerstandskraft des Einzelnen und der Gesellschaft gegenüber belastenden Wetterlagen.
Einsparpotential durch energetische Sanierung
Was können wir tun ?
Durch die Sanierung eines Hauses werden Rohstoffe gespart, aber gleichzeitig fallen auch große Mengen alter Baumaterialien an, die aufwändig entsorgt werden müssen (etwa 50 % des gesamten Abfallaufkommens). Allerdings eignet sich nicht jeder Altbau für eine Sanierung. Ob ein Neubau einer Sanierung vorzuziehen ist, muss daher individuell entschieden werden. Egal, für welche Form des Bauens man sich entscheidet, es gibt ein paar Punkte, die jeder berücksichtigen kann.
Rund ums Haus
- Haus sanieren: Isolierung verbessern, Photovoltaik / Solarthermie / Geothermie nutzen
- Bauen mit schadstofffreien und recycelbaren Baumaterialien bzw. nachwachsenden Rohstoffen
- Verwendung von CO2-speichernden Materialien wie Lehm, Holz, Stroh …
- CO2-neutral wohnen durch Einsatz moderner Techniken (Photovoltaik-Anlagen, Heizen ohne fossile Brennstoffe, …)
- Beim Neubau KfW-40-Standard (in etwa Passivhaus) einhalten
- Fußbodenheizung einbauen – damit kann die Raumtemperatur ohne Komfortverlust auf 18-19 Grad gesenkt werden
- LED-Lampen einsetzen
- Photovoltaik auf dem Dach und „Balkon-Solar“ zur Stromversorgung nachrüsten
- Dach- und Fassadenbegrünung senken im Sommer die Temperaturen im und ums Haus
- Bedarfsgerecht bauen: Je weniger Wohnfläche, desto CO2-ärmer lebt man
- Initiieren von Mehrgenerationenprojekte, sozialverträgliche Mieten, Gemeinschaftsflächen für Begegnungen, Urban Gardening, Allmende, …
Garten
- Regenwasser als Gießwasser in Regentonnen auffangen und im Garten verwenden
- Regenwasser auf dem Grundstück zum Beispiel in Zisternen sammeln und verrieseln
- Flächen rund ums Haus grün gestalten mit Bäumen und Gehölzen, Stauden und Kräutern – wirkt im Sommer durch Schatten und Verdunstung der Aufheizung der bebauten Areale entgegen
- Mit trockenheitstoleranten Gartenpflanzen den Gießwasserbedarf reduzieren
Eine andere Bauleitplanung als Lösung?
Eine Bauleitplanung regelt die städtebauliche Entwicklung der Gemeinden in Deutschland. Sie gibt vor, wie die Grundstücke bebaut und genutzt werden dürfen.
Eine Anpassung der Bauleitplanung unter Berücksichtigung der o.g. Punkte könnte eine Veränderung der Flächennutzung hin zu mehr Klimaschutz mit sich ziehen.
Und so könnte das aussehen:
- Durch Festsetzung im Bebauungsplan zur Innenverdichtung den Flächenverbrauch reduzieren (durch Reihenhausbauweise, Mehrfamilienhäuser sowie Modernisierung und Umnutzung bestehender Bausubstanz, …)
- Bestehende Grünflächen weitgehend erhalten, neue Grünstrukturen einplanen, Dachbegrünung vorsehen
- Verbindlich die Solarnutzung auf den Dächern festsetzen
- Konsequenter Verzicht auf fossile Energieträger – keine Erdgasanbindung in die Baugebiete wo immer möglich
- Keine Erdgasanbindung in die Baugebiete wo immer möglich (wird in den Niederlanden bereits gemacht)
- Planung berücksichtigt Anforderungen an die Elektromobilität (öffentliche Ladestationen)
- Stellplätze und Wege wo immer möglich mit wasserdurchlässigem Bodenbelag planen
- Verbindlich den Verbleib des Regenwassers auf den Baugrundstücken festsetzen (z. B. Verrieselung vor Ort)
- Regenwasserrückhaltung für alle Grundstücke durch Regenrückhaltebecken
- Berücksichtigen von lokalklimatischen Gegebenheiten, um den höheren Temperaturen infolge des Klimawandels zu begegnen (Frischluftschneisen erhalten und erzeugen, Anbindung an Grünflächen und Gewässerläufe, …)